GNIW - Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienwirtschaft

Energieausweis

Abhängig vom Alter, dem Zustand und der Bauweise, wird für die Nutzung einer Immobilie mehr oder weniger Energie benötigt. Der Energieausweis gibt Auskunft über die Energieeffizienz und den mit der Immobilie anfallenden Energiekosten. Im Energieausweis erhält die Immobilie eine Energieeffizienzklasse zwischen A+ und H. 

Viele Immobilien in Deutschland sind Altbauten. 2 von 3 Immobilien wurden vor 1979 gebaut und fallen dadurch häufig in die Klassen F, G und H fallen

Die Energieeffizienzklasse A erreichen nur Neubauten, die nach modernen Standards gebaut wurden.

Eine niedrige Energieeffizienz wirkt sich auf den möglichen Kaufpreis einer Immobilie aus, da sie Auskunft über anfallenden Energiekosten gibt. In Märkten mit einem Angebotsüberhang liegt die Preisdifferenz laut einer Studie von JLL bei bis zu 50 Prozent. Im Mittel liegt sie zwischen 12-33 Prozent. 

Eine Studie ergab zudem, dass mittlerweile für jeden dritten Immobilienkäufer eine schlechte Energieeffizienzklasse auch bei guter Lage ein Ausschlusskriterium ist. Ein Energieausweis ist sowohl für Vermietung und Verkauf als auch für die energetische Modernisierung einer Immobilie notwendig. Dabei muss zwischen zwei Arten des Energieausweises unterschieden werden:

  • Für den Bedarfsausweis wird der Energiebedarf nach einem standardisierten Verfahren auf Basis theoretischer Verbrauchswerte berechnet. Dabei wird unter anderem die Fassade als auch Dach und Fenster hinsichtlich Dämmung und Isolierung bewertet. Er wird von Architekten oder Ingenieuren angefertigt, die über eine Zusatzqualifikation verfügen und für 10 Jahre gültig sind.
  • Der Verbrauchsausweis basiert auf dem realen Energieverbrauch der letzten drei Jahre. Er kann vom Energieversorger oder dem Schornsteinfeger ausgestellt werden und ist deutlich günstiger als der Bedarfsausweis. Bei Vermietung und Verkauf ist er nur dann gültig, wenn die betreffende Immobilie mindestens fünf Wohnungen beinhaltet und nach der Wärmeschutzordnung von 1977 gebaut wurde. Dies liegt an der geringeren Genauigkeit des Verbrauchsausweises. Ist ein Bewohner besonders sparsam, entsteht möglicherweise ein falsches Bild von den realen energetischen Verhältnissen der Immobilie.